Austherapiert

"Einmal Allergie, immer Allergie!" Stimmt das?

Von dieser Aussage eines Arztes erfuhr ich im Gespräch mit einer Klientin. Seit Jahrzehnten litt sie an verschiedenen Allergien und wäre sie liebend gerne losgewesen: eine Allergie gegen Schurwolle zum Beispiel. Seit ihrer Kindheit mochte sie keine Wollstrümpfe anziehen, da infolge davon immer Rötungen und Juckreiz aufgetreten waren. Im Schulalter kam noch eine Pollenallergie hinzu.
„Mal sehen, was wir zwei dazu herausfinden“, war meine Antwort. Mit dem kinesiologischen „Armlängentest“ (nach Raphael von Assche) gingen wir dazu auf eine „virtuelle Forschungsreise“. Mit diesem Test kann man herausfinden, wann der Körper begonnen hatte, auf einen Stoff allergisch zu reagieren. Das Gedächtnis des Körpers ist unglaublich und vergisst nichts.

Schon sehr früh in ihrem Leben, bereits kurz nach der Geburt zeigte der Armlängentest bei der Klientin Stress an auf den Begriff „Schurwolle“. In unserem Gespräch kristallisierte sich heraus, dass die Klientin und ihr Zwillingsbruder zwei Monate zu früh auf die Welt gekommen und infolgedessen in einen Brutkasten gelegt worden waren. Den beiden winzigen Babys waren kleine wärmende Wollsocken angezogen worden. Der Bruder verstarb nach kurzer Zeit. Das blieb der Klientin (dem damaligen Baby) nicht verborgen, denn sie hatte alles gespürt und wahrgenommen. Und sie hatte sämtliche Sinneseindrücke dieses Tages gespeichert. Es waren Erinnerungen an ein existenziell bedrohliches Ereignis. Ein erster Schock mit einer Verlusterfahrung.

Mit verschiedenen Fragestellungen und den Antworten durch den Armlängentest hatten wird die Ursache ihrer Woll-Allergie entdeckt.
Diese unbewussten und unerkannten Erinnerungen führten dann viele Jahre zu den unangenehmen Symptomen der Woll-Allergie, auch ohne dass es eine erneute Konfliktsituation gegeben hätte.

Als nächstes forschten wir dann nach der Ursache ihrer Pollenallergie.
Auch hier wurden wir fündig: Ein Schulwechsel zum neuen Schuljahr (damals noch im Frühjahr) und die damit verbundene Trennung von Freundinnen und Freunden waren ausschlaggebend. Immer wieder im Frühling wurde durch den Kontakt mit Pollen die unbewusste Erinnerung an die schmerzliche Erfahrung eines lange vergangenen Frühjahres hervorgerufen. Verbunden mit Symptomen und Reaktionen eines heftigen Unwohlseins – ebenfalls ohne nochmal einen Konflikt zu erleben.

Mit der therapeutischen Klärung dieser Ursachen verschwanden tatsächlich alle Beschwerden sofort: Die Klientin zog sich zuhause Wollsocken an, ging nach draußen, setzte sich den Pollen aus, um zu testen, was passieren würde. Und es geschah: GAR NICHTS!
Kein Jucken, kein Schniefen, kein Husten, keine gequollenen Augen…
All das lag nun in der Vergangenheit. “Ja, so war’s einmal gewesen”, atmete sie erleichtert auf.